
Rennbericht Megavalanche 2024
Nach einer längeren Autofahrt vom Combloux, dem vierten Stopp des E-Enduro World Cups, ist das Team am Montag in Alpe d’Huez angekommen. Leider konnten wir jedoch nicht in voller Stärke an den Start gehen. Torben hat sich während des Rennens in Combloux am Sprunggelenk verletzt, sodass er uns bereits direkt nach dem Rennen zurück nach Deutschland ist, um alles fachgerecht untersuchen zu lassen. Dafür hatten wir jedoch mit Raphaela Richter tatkräftige deutsche Unterstützung in unserem Ensemble.
- Austragungsort: Alpe d’Huez, Frankreich
- Streckenlänge: 21Km
- Höhenmeter: 2600m
Nach der langen Autofahrt haben wir es uns nicht nehmen lassen die 21 Kurven nach Alpe d‘Huez zu bezwingen. Die 15 Kilometer und knapp 1100 Höhenmeter haben uns definitiv wieder in Schwung gebracht, waren aber nicht unser Fokus für diese Woche!
Vor uns liegt die legendäre Megavalanche! Ein Massenstart Endurorennen welches auf dem 3300 meter hohen „Pic Blanc“ startet. Nach mehreren Kilometern Abfahrt auf Skipisten wird die Strecke dann mehr und mehr wie ein normaler Trail und endet in Allemond. Insgesamt gilt es 2600 Tiefenmeter zu überwinden, wer als erster im Tal ist, hat gewonnen. Das Quali Rennen am Tag davor bestimmt die Startposition für das Hauptrennen. Hört sich verrückt an? Ist es auch!
Neben dem Hauptrennen am Wochenende gibt es unter der Woche noch weitere coole Events wie den „Dual Slalom“ und das „Chainless-Race“.

"Das erste Rennen des Hauptevents war die Qualifikation, ein Massenstart-Event. Es bestimmte deine Startaufstellung für das Hauptrennen am Samstag. Es ist superwichtig, dieses Rennen zu beenden, um ins Hauptevent zu kommen. Eine herausfordernde, raue und lange Strecke, die bis zu 30 Minuten dauern kann, um sie zu beenden. Helen und ich haben uns angestrengt und beide unsere Qualifikationsrennen gewonnen."
Kelan Grant, ROTWILD Schwalbe Gravity Team
Training
Am Donnerstag haben wir unseren ersten (und einzigen) Megavalanche-Trainingslauf vom Gletscher bis hinunter zu den steileren Trailabschnitten und technischen Kurven gemacht. Danach haben wir einen letzten Trainingslauf auf der Qualifikationsstrecke absolviert. Diese startet nicht so hoch wie das Rennen hat es jedoch mit einiges Steinpassagen und zwei Schneefeldern ganz schön in sich.

Renntag
Nach einem Sieg der Franzosen im EM-Viertelfinale wurde die Nacht in Alpe d’Huez zum Tag was unseren drei Athleten teilweise den Schlaf raubte. Nach einer somit kurzen Nacht klingelte der Wecker um 04:45. Das Wetter ist während der Nacht deutlich schlechter geworden. Der Start wurde somit verlegt. Es wurde wieder die Qualifikationsstrecke gefahren, welche dann in der eigentlichen Abfahrt mündete. Das Rennen wurde dadurch jedoch nicht einfacher, an der Startlinie begann es dann zu regnen.
Da es kein separates Rennen für die Frauen gab, starteten Kelan, Lukas und Helen zusammen mit über 100 anderen Rennfahrern. Das berühmte ALARMA-Lied ertönte und das Rennen begann. Kelan kam in die Pole-Position und führte das Rennen an, und auch Lukas und Helen konnten sich solide Positionen sichern. Früh im Rennen konnte sich Lukas in den Top 10 festsetzen. In einem felsigen Abschnitt des Rennens traf er unglücklicherweise auf einen Stein und bekam einen Platten.

"Helen, Lukas und ich haben uns spontan für das Dual Slalom Rennen angemeldet. Schlussendlich war es eines der lustigsten Events des Jahres. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf einer kurzen, schnellen Strecke. Abgerundet mit Siegen von Helen und mir in der Männer- und Frauenkategorie."
Kelan Grant, ROTWILD Schwalbe Gravity Team
„Wir Frauen starteten zusammen mit den Männern im Massenstart, also mussten wir unsere Ellbogen ausfahren und versuchen, in den ersten Kurven so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Dann die richtige Linie über den offenen Berg und durch die tiefen Schneespuren finden, ohne zu stürzen war eine echte Herausforderung! Erst wackelige Überholmanöver auf felsigem Gelände, dann in rutschige Kurven. Gefolgt von noch mehr Überholmanövern, hinunter in einige frische Trailbabschnitte. Umso mehr freue ich mich die E-Bike Kategorie der Frauen gewonnen zu haben! Wahrscheinlich das längste und verrückteste Downhill-Rennen, das ich je gemacht habe!“ (Helen)

„Die Mega ist absolut einzigartig! Das Rennen war noch nie Teil meiner Verträge ich konnte aber auch noch nie widerstehen die Mega auszulassen. Das Gefühl Kopf an Kopf mit hunderten von Rennfahrern zu fahren ist einfach unbeschreiblich. Da dies bereits meine 5. Mega war habe ich mich mehr als bereit gefühlt! Ich hatte den perfekten Start ins Rennen und konnte mich auf der ersten Geraden an die Spitze setzen. Aus den letzten Jahren wusste ich, aber es ist nicht gut das ganze Rennen von vorne zu fahren. Deswegen habe Damien Oton (mehrfacher EWS und Mega Sieger) vorbeigelassen, um auf einigen der Geraden im Windschatten zu fahren. Leider hat sich die Taktik nicht ausgezahlt. Der Regen hat die flowigen Kurven im unteren Teil der Strecke in eine Eisbahn verwandelt. Ein kleiner Crash hat mich dann zu viel Zeit gekostet. Immerhin bin ich noch zweiter geworden und werden nächstes Jahr definitiv kommen, um zu gewinnen.“ (Kelan)

Rennergebnisse
Helen Weber, 1. Platz U40F, E-Bike
- Overall: 00:41:12, Gap: +0:06:07
Kelan Grant, 2. Platz U40M, E-Bike
- Overall: 00:35:31, Gap: +0:00:26
Helen Weber, 1. Platz, DUAL SLALOM
- M1: 27,20
- M2: 26,65
- Total: 53,85
Kelan Grant, 2. Platz, DUAL SLALOM
- M1: 22,49
- M2: 23,00
- Total: 45,49