4. Januar 2023

Im Kampf gegen die Wilderei – R.C750 in Simbabwe

Der afrikanische Busch gehört nicht zum üblichen Terrain für ein eMTB. Zumindest auf den ersten Blick. Denn seit Juli 2022 sind zwei ROTWILD R.C750 im Savé Valley Conservancy in Simbabwe im Einsatz. Parkranger setzen sie im Kampf gegen Wilderei erfolgreich ein. Wir haben nun zwei weitere Cross Mountain auf den Weg gen Süden gebracht.

Damit die beiden Bikes den neuen Anforderungen gerecht werden, haben wir sie vorher umgerüstet. „Wir haben aus den beiden C in gewisser Weise Sondermodelle gemacht“, erklärt ROTWILD Produktionsleiter Max Jenschke. „Die Bikes müssen in Simbabwe keine verwurzelten Downhill-Trails bestehen oder die Rider auf Höhenmeter tragen. Sie bekommen es mit versandeten und holprigen Wegen zu tun, teilweise vollständig off-piste. Dafür sind sie genau die richtigen Kraftpakete.“

Unsere Produktionsprofis legen an den richtigen Stellen Hand an, um das R.C750 fit für Zimbabwe zu machen.

Individuelle Umbauten für den Spezialeinsatz

Um die Stärke des Brose S-Mag und der IPU 750 umfassend auf den Boden zu übertragen, rollen die R.C750 gegenüber der Serienausstattung auf Big Betty-Reifen von Schwalbe. Die sind grobstolliger und finden besser Halt auf sandigen Böden, deren Oberfläche locker ist und leicht verrutscht. Die Rider vor Ort verwenden sie tubeless, für weniger Rollwiderstand und mehr Grip bei geringerem Luftdruck. Die Reifen sind durch die eingefüllte Latexemulsion Dichtmilch resistent gegenüber Beschädigungen und Durchstichen von Dornen.

Die festinstallierten Leuchten leiten sicher durch die Dämmerung.

Für die nötige helle Sicht in dämmeriger Wildnis sorgen die M99 Mini Pro-Scheinwerfer von Supernova, die wir nachgerüstet haben. Während die Serienausstattung des R.C750 mit ihrem MonkeyLink Adapter eine abnehmbare Licht-Lösung vorsieht, sind die M99 Leuchten festmontiert. Die Energie für die Lampen kommt direkt aus dem Akku des Bikes, etwa für die 1.200 Lumen im Fernlicht. Ein LED- Rücklicht ist in das Gepäckaufnahmesystem am Heck integriert. Ebenso wie der für den Einsatz unerlässliche Fahrradständer am linken Ausfallende. Vor Ort mussten die Teams nicht mehr viel tun: Lenker ausrichten, Akkus laden und losfahren.

ROTWILD Produktionsleiter Maximilian Jenschke ist mit dem Ergebnis des Umbaus sichtlich zufrieden.

Leise und reichweitenstark: die Vorteile der R.C750 im Busch

Vor allem Nashörner, Schuppentiere, aber auch Wildhunde, gehören zu Afrikas gefährdeten Tierarten, die im Savé Valley leben. Das Reservat liegt rund sechs Autostunden südlich der Hauptstadt Harare. Gut organisierte Gangs von Wilderern haben es hier vor allem auf das wertvolle Horn der Giganten und die Schuppen der sogenannten Pangolins abgesehen. Bryce Clemence ist Chef der Anti-Poaching-Tracking Specialists (ATS)-Organisation, einer mehrfach ausgezeichneten Truppe von Wildhütern, im Savé Conservancy. Für ihn und sein Team bedeuten die R.C750 einen elementaren Vorteil im Kampf gegen Wilderei.

Die R.C750 ermöglichen den Einsatzgruppen, in einem signifikant größeren Aktionsradius unterwegs zu sein. Das vor allem leise und unentdeckt. Ein klarer Vorteil gegenüber mit Kraftstoff angetriebener Motorräder. So können sie Gangs aufspüren und diese mit Unterstützung von Drohnenaufklärung und einer Hundestaffel, der K9-Unit verfolgen und festsetzen. Die nahezu lautlose Fortbewegung im Busch hilft zudem, näher an die scheuen Tiere heranzukommen, um sie zu identifizieren und zu fotografieren.

Ackimos Bishau und Clive Hoda gehören zur international ausgezeichneten ATS-Organisation. (Fotos aus Simbabwe von Guy Jennings/WildAid)

Naturschutz ist Teamwork

Wichtig ist den Rangern der Kontakt mit den Menschen, die im Gebiet des Reservats leben. So kontrollieren Frauen aus den Dörfern die Zäune des Reservats auf Beschädigungen und Übertritte durch Unbefugte. Das Areal umfasst immerhin 750.000 Hektar Land. Für Ackimos Bishau und Clive Hoda ist das Fahren auf den R.C750 eine völlig neue Art der Fortbewegung. Die erste Aufregung wich jedoch schnell einer vollumfänglichen Begeisterung. An dieser ist Guy Jennings von der Umweltschutzorganisation Wildaid nicht ganz unschuldig. In Gesprächen mit Bryce Clemence vom Savé Conservancy entstand die Idee, eBikes im Busch einzusetzen. Als passionierter Biker hat Guy Jennings Kontakt zu unserem Markenbotschafter Claudio Caluori. Et voila: So ist ROTWILD Teil eines ambitionierten Wildschutzprogramms.

Belgische Schäferhunde gehören auch zum Team: die K9-Unit im Savé Valley. (Fotos aus Simbabwe von Guy Jennings/WildAid)