„Ein radikales Konzept“ – urteilt die EMTB zum ROTWILD R.X275
„Sein oder Nichtsein“ – mit diesen drei Worten aus seinem „Hamlet“ hat William Shakespeare einen Maßstab gesetzt, wenn es um die Frage der Gegensätzlichkeit geht. Eine solche stellt die Fachzeitschrift EMTB in ihrer aktuellen Ausgabe. Die Tester haben unser neues ROTWILD R.X275 unter die Lupe genommen. Sie fragen: Ist das „mehr Pushbike oder mehr E-Mountainbike“?
Das Magazin nähert sich der Antwort aus zwei Perspektiven. Eine davon nimmt Peter Nilges ein. Er verantwortet die Tests in der verschwisterten Publikation BIKE und ist hierfür fast ausschließlich auf Bio-Fahrrädern unterwegs. Von der anderen Seite kommt Christian Schleker. Er tritt als Autor der EMTB nahezu immer mit Motorunterstützung in die Pedale. Beide eröffnen ihren gemeinsamen Test mit der Feststellung: „Das Konzept des R.X275 ist radikal.“ Es solle die Lücke zwischen den klassischen Mountainbikes und den Light-eMTB schließen. So geht es für beide gar nicht um ein Schwarz-Weiß-Muster, sondern die Entscheidung, wo sich unser Leichtathlet wirklich zu Hause fühlt.
Agiles Handling mit reduzierter Motorunterstützung
Die Zielgruppe ist schnell ausgemacht: Es seien die sportiven Biker, die mit der reduzierten Motorunterstützung des HPR50 von TQ gut zurechtkommen. Dieser schießt maximal 200 Watt dazu. Über den „Boost-Knopf“ gibt es die maximale Unterstützung von 300 Watt und für maximal 30 Sekunden. Der Fahrer solle das R.X275 „eher wie ein motorloses Bike nutzen“, urteilen die beiden Fachjournalisten. Es sei ein „E-Bike für Menschen, die eigentlich kein richtiges E-Bike haben wollen.“ Die Silhouette des Bikes unterstreiche die Intention der Reduzierung aufs Wesentliche. Es sei vermutlich „die schlankeste […], die ein E-MTB-Fully je hatte.“ Mit dem passenden individuellen Set Up, in Kombination mit der eigenen körperlichen Fitness, sause „man wieselflink über seichte Trails“.
Das Gewicht als entscheidender Faktor
Für Peter Nilges liegt im Ergebnis auf der Waage ein entscheidender Punkt. Das R.X275 wiege „noch deutlich“ mehr als ein „normales Mountainbike“. „Das Konzept geht trotzdem auf“, meint er. Denn schon die 50 Watt aus Unterstützungsstufe 1 aus dem HPR50 schöben „so kräftig an, dass man schneller fährt als mit einem leichten Bike ohne Motor“. Christian Schleker betont das Können des Leichtathleten auf flowigen Trails, auf denen Geschwindigkeiten über dem Unterstützungslimit und besonders leichtes Gewicht gefordert sind. Hier überzeugten die „Minimalismusschraube“ und das „völlig natürliche Fahrgefühl in der Ebene“ ohne Motorunterstützung. Mit individuell angepassten eAssist sei auf seiner Hausrunde „das Rotwild wie ein klassisches EMTB auf Koks“ gefahren.
Ein Konzept, auf das du dich einlassen musst.
Die Kombination von 130 mm Federweg in der Gabel und 120 mm im Hinterbau verorte das Bike in der Down-Country-Kategorie. In leicht hügeligem Gelände fahre sich das R.X275 „wirklich gut“. Steilere Anstiege benötigten die Betätigung des „roten Turbo-Buttons“ oder den entsprechend höheren körperlichen Einsatz. Für Peter Nilges sind mit der „dezenten Unterstützung […] längere Ausfahrten drin“. Er betont zudem das gute Handling des Bikes in Passagen, in denen es bergab geht. „Richtig gut funktioniert das Rotwild-Konzept, um Leistungsunterschiede auszugleichen“, so Peter Nilges. Auch Christian Schleker macht deutlich, dass „auf gemäßigten Trail-Touren im Flachland […] das schnelle Bike gegenüber klassischen Light-Konzepten punkten“ kann. Das Fazit der EMTB hat was Salomonisches: „Das R.X275 ist Nische pur.“ Und: „Lässt man sich auf das Konzept ein, ist das R.X275 ein sehr agiler E-Flitzer ohne E-Feeling.“
Den kompletten Testbericht von EMTB kannst du in der Print-Ausgabe 2 (April-Mai) 2023 nachlesen.
Umfassende Informationen zum R.X 275 ULTRA und den weiteren Ausstattungsvarianten findest du hier.