
Deutsche Vize-Meisterin im Downhill. Helen Weber rockt Ilmenau
Ilmenau rief am 19. August die besten DH Fahrerinnen und Fahrer nach Thüringen zur Deutschen Meisterschaft im Downhill. Diese prestigeträchtige Veranstaltung bietet spektakuläre Momente auf der anspruchsvollen Strecke. Kurzentschlossen schrieb sich auch Helen in die Startliste ein, wie es dazu kam beschreibt die E-Enduro Weltcupfahrerin so: „Eigentlich wollte ich nur eine Freundin besuchen, und jetzt bin ich Deutsche Vize-Downhill-Meisterin! Ursprünglich geplant war lediglich, meine Freundin Raphaela Richter, die in der Nähe von Ilmenau wohnt, zu besuchen und gemeinsam Rad zu fahren. Spontan entschieden wir uns, am Rennen teilzunehmen – mein erstes Downhill-Rennen überhaupt. Ich wusste nicht wirklich, was auf mich zukommt, außer dass es eine coole Strecke ist, samstags der Seeding Run über die Startreihenfolge entscheidet und sonntags der Finale Run stattfindet.“
Trotzdem sie nur mit ihrem Enduro R.E375 angereist war, gab der Trackwalk – die gemeinsame Besichtigung der Strecke vor dem Training – noch den entscheidenden positiven Kick. Ihren ersten Eindruck von der Strecke fasst Helen zusammen: „Schon im Training merkte ich schnell, dass ich mich mit meinem Enduro Bike richtig wohl auf der Strecke fühlte und von Runde zu Runde schneller wurde. Die Strecke führte weitestgehend durch ein gerodetes Waldstück und war daher sehr offen. Der Boden war super frisch, staubig und locker, die meisten Anlieger waren schnell ausgebombt oder ganz verschwunden. Dort zu pushen, wo man etwas Grip auf dem losen Boden finden konnte, und so Schwung zu behalten, war der Schlüssel. An ein, zwei Stellen stieß ich mit dem Enduro Bike an meine Grenzen. Insgesamt ist das R.E375 so ein solider Allrounder im Downhill, dass ich überall richtig pushen konnte.“
Bereits im Seeding Run ging Helens Strategie auf: die aus dem Training bekannte Linienwahl beibehalten und die Geschwindigkeit umsetzen. Ergebnis: ein sauberer Seeding Run als Zweitschnellste. Die Karten am Renn-Sonntag mischte das Wetter komplett neu, umso mehr freute sich Helen über ein gelungenes Finale: „Am Sonntag fing es nach dem letzten Training stark an zu regnen, aber Raphaela und ich waren zuversichtlich, mit den veränderten Bedingungen zurechtzukommen. Nach meinem guten Seeding Run war ich natürlich richtig motiviert, nochmal alles rauszuholen. Trotz kleinerer Fehler schaffte ich es, einen soliden Run hinzulegen, und landete hinter Rapha auf Platz 2! Dass Nina im Final Run gestürzt ist, war natürlich richtig schade, aber ich hätte mich für niemanden mehr freuen können, den Titel zu holen, als für Rapha. Alle Mädels haben sich so für uns mitgefreut, das war echt besonders. Ich bin stolz, dass wir damit auch zeigen konnten, wie hoch das Level im deutschen Enduro-Sport mittlerweile ist, und dass wir auch im Downhill richtig mitmischen können.“
Foto Credit: @mediamoni (Monica Gasbichler)